Es gibt viele Gründe, warum Menschen ihr Bankkonto kündigen möchten – sei es wegen zu hoher Gebühren, einem besseren Angebot bei einer Direktbank oder einem Umzug ins Ausland.
Die gute Nachricht: Ein Girokonto zu kündigen ist in Deutschland unkompliziert, wenn man einige Dinge beachtet.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Kontokündigung
1. Neues Konto eröffnen (falls nötig)
Wenn Sie Ihr Konto wechseln möchten, eröffnen Sie zuerst ein neues Konto. So stellen Sie sicher, dass Gehalt, Miete, Versicherungen und andere Zahlungen nahtlos weiterlaufen.
2. Zahlungspartner informieren
Teilen Sie allen wichtigen Stellen Ihre neue IBAN mit:
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Arbeitgeber
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Vermieter
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Strom-, Internet-, Mobilfunkanbieter
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Versicherungen
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Finanzamt (z. B. für Steuererstattungen)
3. Guthaben übertragen
Überweisen Sie das restliche Guthaben vom alten Konto auf das neue. Lassen Sie ein kleines Polster, falls noch Abbuchungen anstehen.
4. Daueraufträge & Lastschriften umstellen
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Daueraufträge im Online-Banking löschen und im neuen Konto anlegen
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Lastschriften (z. B. Netflix, Fitnessstudio) bei den jeweiligen Anbietern mit neuer Kontoverbindung aktualisieren
5. Konto schriftlich kündigen
Die Kündigung muss schriftlich erfolgen – am besten per Brief oder per E-Mail (sofern akzeptiert).
Hier ein Mustertext:
Betreff: Kündigung meines Girokontos (IBAN: DE12 3456 7890 1234 5678 00)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich mein oben genanntes Girokonto zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Bitte bestätigen Sie mir schriftlich den Kündigungstermin sowie das Restguthaben.
Mit freundlichen Grüßen,
[Name, Adresse, Unterschrift]
6. Bankkarte und Unterlagen zurückgeben
Einige Banken fordern, dass Sie die Bankkarte, TAN-Generator oder andere Unterlagen zurückgeben oder vernichten.
Gibt es eine Kündigungsfrist?
In der Regel können Sie Ihr Konto jederzeit kündigen, ohne Einhaltung einer Frist.
Nur bei bestimmten Kontomodellen (z. B. mit Zinsbindung) kann es Einschränkungen geben.
Ein Blick in die AGB Ihrer Bank lohnt sich.
Kündigung durch die Bank – geht das auch?
Ja – Banken dürfen unter bestimmten Bedingungen auch das Konto kündigen, z. B. bei:
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Verdacht auf Geldwäsche
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Überziehung ohne Rückzahlung
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Verstoß gegen Vertragsbedingungen
In solchen Fällen muss die Bank eine angemessene Frist einräumen.
Was passiert mit dem SCHUFA-Eintrag?
Die Kündigung eines Girokontos hat keine negativen Auswirkungen auf den SCHUFA-Score, solange keine Schulden offenbleiben. Im Gegenteil: Ein gut gepflegter Kontowechsel zeigt Finanzdisziplin.
Tipps für einen reibungslosen Kontowechsel
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Nutzen Sie den gesetzlichen Kontowechselservice: Banken müssen seit 2016 einen kostenlosen Wechselservice anbieten (§ 21 ZKG)
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Doppelt prüfen, ob alle Lastschriften umgestellt sind – sonst drohen Mahngebühren
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Nicht übereilt kündigen: Warten Sie 1–2 Monate, bis sicher ist, dass keine Buchung mehr aufs alte Konto erfolgt
Fazit: Konto kündigen ist einfach – mit guter Vorbereitung
Ein Girokonto zu kündigen ist in Deutschland relativ unkompliziert – besonders wenn man gut vorbereitet ist.
Wer alle Schritte beachtet und Zahlungspartner rechtzeitig informiert, vermeidet unnötige Probleme.
Ein Vergleich verschiedener Girokonten lohnt sich regelmäßig – denn Gebühren, Leistungen und digitale Services unterscheiden sich stark.
Und falls Sie das Konto im Ausland schließen möchten: Viele Banken bieten inzwischen auch eine Kündigung per Online-Banking oder Postweg an.