Die Kosten, die mit Kreditkarten verbunden sind, gehen oft weit über die bekannte Jahresgebühr hinaus.
Wenn Sie in Deutschland eine Kreditkarte nutzen oder darüber nachdenken, sollten Sie genau wissen, welche Gebühren anfallen können – denn manche davon merkt man erst, wenn sie bereits auf der Abrechnung stehen.
In diesem Artikel von De Kreditkarte erklären wir Ihnen klar und verständlich, welche Hauptkosten bei Kreditkarten in Deutschland üblich sind.
So können Sie fundierte Entscheidungen treffen und teure Überraschungen vermeiden.
Jahresgebühr: Die bekannteste, aber nicht einzige Gebühr
Die Jahresgebühr ist wohl die bekannteste unter den Kreditkartengebühren.
Es handelt sich um eine fixe Gebühr, die jährlich für die Nutzung der Karte erhoben wird – und sie kann je nach Bank und Kartentyp stark variieren.
In Deutschland liegen die Gebühren klassischer Karten bei traditionellen Banken wie der Commerzbank oder der Deutschen Bank meist zwischen 30 € und 100 € pro Jahr.
Digitale Banken wie N26 oder die DKB bieten hingegen häufig Karten ohne Jahresgebühr an, insbesondere bei aktiver Nutzung oder bestimmten monatlichen Umsätzen.
Oft beinhalten Karten mit höherer Jahresgebühr zusätzliche Leistungen wie Reiseversicherungen oder Bonusprogramme.
Daher lohnt es sich, genau zu prüfen, ob diese Extras den Preis auch wirklich rechtfertigen.
Zinsen bei Teilzahlungen oder Zahlungsverzug: versteckte Kosten
Anders als in vielen anderen Ländern funktioniert das Kreditkartensystem in Deutschland meist nach dem Charge-Modell: Die monatlichen Ausgaben werden gesammelt und am Ende des Abrechnungszeitraums in einer Summe fällig.
Es gibt jedoch Karten, bei denen eine Teilzahlung möglich ist. In diesen Fällen fallen Zinsen von bis zu 20 % jährlich an.
Und auch bei verspäteter Zahlung der vollständigen Rechnung entstehen Verzugszinsen und in manchen Fällen zusätzliche Mahngebühren.
Unser Rat von De Kreditkarte: Zahlen Sie Ihre Kreditkartenrechnung nach Möglichkeit immer vollständig und fristgerecht, um keine unnötigen Kosten zu riskieren.
Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte: teuer und oft unterschätzt
Wenige wissen, dass man mit der Kreditkarte Bargeld abheben kann – und noch weniger, wie teuer das ist.
Bei den meisten Banken fallen dafür zwischen 2 % und 4 % des abgehobenen Betrags an, meist mit einem Mindestbetrag von 5 € bis 7 € pro Transaktion.
Zudem gelten Bargeldabhebungen als Vorschuss, was bedeutet, dass sofort Zinsen anfallen, ohne zinsfreie Phase.
Unser Tipp: Nutzen Sie diese Funktion nur im Notfall – und greifen Sie im Alltag lieber zur Debitkarte.
Einkäufe im Ausland oder in Fremdwährungen: die unsichtbare Gebühr
Ein weiterer wichtiger Punkt unter den Kosten, die mit Kreditkarten verbunden sind, ist die sogenannte Fremdwährungsgebühr.
Diese fällt an, wenn Sie mit Ihrer Karte in einer anderen Währung als dem Euro zahlen – sei es im Ausland oder online.
In der Regel berechnen Banken zwischen 1,5 % und 2 % des Umsatzes. Große Banken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank verlangen diese Gebühren standardmäßig – es sei denn, Sie besitzen eine Premiumkarte mit Auslandsbonus.
Wer häufig reist oder internationale Onlinekäufe tätigt, sollte daher auf Karten mit günstigeren Konditionen für Fremdwährungen achten – wie etwa die Kreditkarten der DKB oder der Advanzia Bank.
Zusatzleistungen: nicht immer kostenlos
Viele Kreditkarten bieten attraktive Zusatzleistungen: Reiseversicherungen, Käuferschutz, Zugang zu Flughafenlounges, Bonusprogramme und vieles mehr.
Doch Achtung: Diese Leistungen sind nicht immer kostenlos. Häufig sind sie in höheren Jahresgebühren oder in separaten Zusatzgebühren versteckt.
Beispiel: Die Volksbank Raiffeisenbank bietet Goldkarten mit Extras, aber oft für über 90 € Jahresgebühr.
Prüfen Sie daher genau, ob Sie diese Vorteile tatsächlich nutzen – oder ob eine einfachere, günstigere Karte besser zu Ihnen passt.
Versteckte Gebühren: die kleinen Kosten, die sich summieren
Neben den offensichtlichen Gebühren gibt es weitere, weniger bekannte Kosten, die sich im Alltag bemerkbar machen können:
- Ersatzkarte bei Verlust oder Diebstahl
- Papierauszüge per Post statt Online-Abrechnung
- Notfall-Limit-Erhöhungen
- Automatische Ratenzahlung mit Zinsen
Diese Details sind meist in den AGBs zu finden – daher lohnt sich ein genauer Blick. Der Rat von De Kreditkarte: Lesen Sie immer das Kleingedruckte und kontrollieren Sie Ihre Abrechnungen regelmäßig.
Wie lassen sich diese Kosten vermeiden oder reduzieren?
Auch wenn viele Kosten mit Kreditkarten verbunden sind, lassen sie sich mit etwas Aufmerksamkeit gut steuern. Hier einige Tipps:
- Wählen Sie karten ohne Jahresgebühr, wenn Sie keine Zusatzleistungen brauchen
- Zahlen Sie immer den vollen Rechnungsbetrag pünktlich, um Zinsen zu vermeiden
- Vermeiden Sie Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte
- Achten Sie bei Auslandseinsätzen auf Wechselkursgebühren
- Entscheiden Sie sich für Karten mit echtem Mehrwert, passend zu Ihrem Nutzungsverhalten
- Vergleichen Sie Angebote und informieren Sie sich regelmäßig über Änderungen
So bleibt Ihre Kreditkarte ein praktisches Finanzwerkzeug – und kein Kostenfalle.
Häufige Fragen zu Kreditkartengebühren
1. Hat jede Kreditkarte eine Jahresgebühr?
Nein. Viele Direktbanken wie N26 oder DKB bieten Karten ohne Jahresgebühr an. Bei klassischen Banken ist eine Gebühr hingegen üblich.
2. Kann ich mit meiner Kreditkarte kostenlos Bargeld abheben?
In der Regel nicht. Die meisten Banken erheben Gebühren und berechnen ab dem Tag der Abhebung Zinsen.
3. Was sind Kreditkartenzinsen und wann fallen sie an?
Wenn Sie Ihre Rechnung nicht vollständig bezahlen, zahlen Sie Zinsen auf den offenen Betrag – und zwar oft ab dem ersten Tag nach Fälligkeit.
4. Warum war mein Einkauf im Ausland teurer als gedacht?
Wahrscheinlich wurde eine Fremdwährungsgebühr berechnet – üblich bei Zahlungen außerhalb der Eurozone.
5. Lohnen sich Gold-Kreditkarten?
Das hängt von Ihrem Nutzungsverhalten ab. Wer regelmäßig reist und die Vorteile nutzt, profitiert. Andernfalls reicht oft eine kostenlose Karte.
Bewusst nutzen – Kosten sparen
Wie wir gesehen haben, sind mit Kreditkarten eine Vielzahl von Kosten verbunden – viele davon sieht man erst auf den zweiten Blick.
Wer sich mit den Gebühren auskennt und seine Karte überlegt einsetzt, kann viel Geld sparen.
Egal, ob Sie regelmäßig reisen, nur online einkaufen oder Ihre Karte selten nutzen – mit dem richtigen Wissen wird Ihre Kreditkarte zum sicheren und nützlichen Begleiter.
Und bei De Kreditkarte unterstützen wir Sie dabei, die besten Finanzentscheidungen zu treffen – Tag für Tag.